Baltikum

27.05. bis 10.06.2023

Der Start am Samstag, 27.05. begann mit dem Flug von Frankfurt International, Terminal 2, nach Riga. Angekommen haben wir zuerst die Lounge aufgesucht um noch was zu essen und trinken für den Weg zu schnappen. Immerhin hatten wir ja noch einen Anschlussflug am gleichen Tag nach Helsinki in der Tasche. Mehr dazu gleich. Praktisch, in der Zwischenzeit und nach einem Gang durch den ganzen Flughafen, wartete unser Koffer bereits auf uns, neben dem Band. Anschließend haben wir den Mietwagen von Avis entgegengenommen.

Der Hyundai i20 mit 100 PS hatte gerade einmal 3.305 km auf dem Tacho. Bis wir mit ihm fertig waren, standen 5.810 km auf der Uhr.

Die Sache mit dem Anschlussflug nach Helsinki sind wir dir noch schuldig. Wie so oft fangen unsere Urlaube mit einer Flugbuchung an und enden zuletzt ganz wo anders. Hier haben wir es jedoch abgekürzt und sind nicht wie geplant auch geflogen. Der Ursprung war ein günstiger Flug von Riga nach Dubai. Um nun von Deutschland nach Riga zu kommen haben wir einen weiteren Flug gebucht, Frankfurt-Riga-Helsinki-Riga. Klingt kompliziert? Nun ja etwas. Die Buchung lautet von Frankfurt nach Helsinki nach Riga. Da Frankfurt-Helsinki von airBaltic nicht direkt, sondern über Riga durchgeführt wird, ist es also eine Umsteigeverbindung. Der Rückflug ist dann nur bis Riga gebucht. Von dort ging ja dann der Flug weiter nach Dubai. Separat dann noch gebucht, der Heimflug von Riga nach Stuttgart. Hier mal grafisch dargestellt

Am Ende haben wir nur
2 Flüge durchgeführt:

  • Frankfurt-Riga
  • Riga-Stuttgart

Natürlich berechtigt, wozu die ganzen Buchungen, wenn am Ende nur 2 Flüge genutzt werden. Es gibt 2 Gründe hierfür. Erstens war die Kombination nach Riga zu kommen über Helsinki um einiges günstiger wie ein Direktflug Frankfurt-Riga – und dahin mussten wir ja um den Flug Riga-Dubai angetreten zu können -, paradox aber nicht unüblich (mehrere Flüge = billigere Ticketpreise). Zweitens – hier hat sich die Vernunft eingeschalten – sind 45° im Schatten nicht besonders attraktiv für einen Städtetrip.

Doch nun zu unseren Eindrücken. Lesefaul? Dann spring direkt in die Galerie.

Tag 1 Vilnius

Vom Flughafen aus sind wir direkt die ersten 3 ½ Stunden nach Vilnius gefahren, um dort unsere Reise zu starten. Vilnius, die Hauptstadt von Litauen und der südlichste Ort unserer Reise ins Baltikum. Die Stadt ist quasi in zwei Bereiche aufgeteilt. Die historische Altstadt und die, auf der anderen Flussseite gelegene, Neustadt. Mit rund 570.000 Einwohner ist es die zweitgrößte Hauptstadt des Baltikums. Die Altstadt lässt sich bequem zu Fuß erkunden. Alles ist bereits schön hergerichtet und auffällig sauber. Für uns eine der angenehmsten Städte, da einerseits touristisch noch nicht überlaufen und andererseits viel Charme und Sehenswertes. Die Nähe zu Belarus und Polen schlägt sich entsprechend auch in den Preisen nieder. Ein typisches Abendessen bekommst du bereits für 7 Euro. Auch die weiteren Preise, sei es für einen Café unterwegs, ein Snack zu Mittag oder eben etwas ausgefalleneres abends ist preislich insgesamt günstiger im Vergleich. Nehme dir die Zeit die Altstadt zu Fuß zu erkunden, lass dich treiben durch die Gassen, verweile an den schönen kleinen, wie großen Plätzen. Ob historische Gebäude, kulturelle Einrichtungen, Kirchen oder kleine wie große Geschäfte, ein Blick mit Weile schafft mehr Eindrücke wie unsere Bilder es dir zeigen können.

Tag 3 Riga

Nach guten 2 Tagen ging es mit einem kurzen Abstecher über Kaunas zurück nach Riga. Die Route hatten wir uns absichtlich so gelegt, um den südlichen Teil bereits am Anfang gesehen zu haben. Doch nun zu der mit knapp 606.000 einwohnerreichsten Stadt unseres Trips. Zum Vergleich damit leben dort zahlenmäßig weniger Menschen wie in Stuttgart (630.000) oder Düsseldorf (620.000). Riga hat eine bezaubernde Innenstadt und lässt sich noch gut zu Fuß erkunden. Die Gassen sind typisch einer Hansestadt und die Zeichen des Handels stehen im Vordergrund. Insgesamt merkt man hier schon eher den Fortschritt und Tourismus. Das schlägt sich natürlich auch auf die Preise nieder. Im Vergleich zu Vilnius gibt es hier den obligatorischen Touristenaufschlag von gut 10 – 20%. Die Geschäfte sind internationaler, die Einkaufsstraßen eher in Form von Einkaufsmalls zu finden und das Flair ist wesentlich geschäftlicher. Nichts desto trotz bietet auch Riga eine Altstadt, Charme und sehr viel Grün um die Stadt in vollen Zügen genießen zu können. Der Bereich des Bahnhofs ist derzeit eine reine Baustelle. Der lokale Markt, samt Markthalle ist ums Eck und insbesondere vormittags einen Besuch wert. Lass dich inspirieren, probiere dich durch und nimm dir die Zeit das Treiben mit allen Sinnen aufzunehmen.
Nicht ganz vergessen werden sollte Kaunas. Für einen Tagesausflug bietet die Stadt ausreichend Sehenswürdigkeiten und vor allem eine lange Einkaufsstraße in ruhiger Atmosphäre, Grünanlagen und kleinen Gassen. Gerade die Innenstadt ist inzwischen herausgeputzt und faszinierend schön. Erwähnenswert sind die Preise, welche sich durchaus noch zeigen lassen können.

Tag 6 Tallinn

Und da wären wir, am nördlichsten Punkt unserer Reise. Das Thermometer hat tagsüber gleich mal 15 Grad weniger auf dem Schirm, die Ostsee zeigt bei schönstem Wetter ihre kältestete Seite und auch sonst war nordisch kühl angesagt. Doch zeitgleich hat Tallinn die größte und schönste Altstadt, samt erhaltener bzw. restaurierter Stadtmauer mitten im Kern der Hauptstadt. Zu Fuß strapaziös, geschuldet dem historischen Kopfsteinpflaster. Das Zentrum der Altstadt nahezu rein touristisch, insbesondere wenn ein Kreuzfahrtschiff angelegt hat (in unserem Fall die MeinSchiff 5 – man spricht deutsch). Schön zu sehen, aber Feeling, Charme und Tradition fehlen. Vielleicht kennst du das Gefühl, du bist an einem Ort, optisch wunderschön, doch so richtig springt der Funke, der deine Sinne berührt, nicht über. Du könntest auch gerade in einem Freizeitpark stehen und die Wahl zwischen Pizza und Schnitzel mit Pommes haben. Tut mir leid, aber auch der Rest der Stadt hat mich nicht angesprochen. Estland und insbesondere Tallinn sind von den baltischen Ländern / Städten am weitesten entwickelt. Alte Gebäude wurden abgerissen, neue (mit viel Glas, Stahl und Beton) errichtet. Wenig grün, viel modern und zweckmäßig strukturiert. Diese Kombination aus all dem haben unsere Sinne nicht berührt. Vielleicht liegen wir falsch, haben den falschen Tag ausgewählt oder die „Nordseekälte“ unterschätzt. Aber wir denken, dass wir bereits viel von der Welt gesehen haben und trotz aller Moderne oder Geschichte uns auch stets die Wirkung einer Stadt beeinflusst hat. Sicherlich hat der Gesichts- oder Kulturinteressierte hier ein anderes Bild, denn beides wird umfassend geboten. Uns haben Land und Leute – damit einhergehend auch die Preise – nicht glücklich gemacht. Tallinn ist näher bei Helsinki, wie bei Estland oder im Baltikum allgemein.

Tag 9 Klaipeda

Die längste Strecke des ganzen Trips, insgesamt 8 Stunden, natürlich mit entsprechenden Pausen, 612 Kilometer, 3 Länder von Nord nach West, von einer Seite der Ostsee auf die andere. Klaipeda liegt direkt an der Küste und ist eine entsprechend entzückende Stadt mit rund 167.000 Einwohner. Zu den Hauptattraktionen sicherlich gehört neben der Stadt die danebenliegende Kurische Nehrung. Eine Landzunge neben der Stadt, welche nur per Fähre erreichbar ist und kilometerlangen Sandstrand besitzt. Der Rest der Insel besteht aus Wald mit angelegten Wegen. Traumhaft schön, ruhig, sauber, idyllisch eben. Im Ort selbst merkt man natürlich den Tourismus, jedoch primär ausgerichtet auf inländischen und somit für uns sehr willkommenen Preisen. Das Ganze geht einher mit großer Authentizität was sehr charmant auf einen wirkt. Definitiv einen Besuch wert und das gerne für ein paar Tage um die Seele baumeln lassen zu können.
Rund 30 Kilometer nördlich liegt Palanga. Wer Tourismus, eher in die Richtung ausgelassen feiern, sehen und gesehen werden sucht, wird hier fündig. Der Ort selbst ist schön für einen Tagestrip. Richtung Küste sehr viel Gastronomie, dahinter eher gesänftigte Kur-Bad-Atmosphäre. Für einen Tagestrip ausreichend.

Tag 12 Liepajas

Zu jeder Reise gehört irgendwie auch ein Ort, den man als Reinfall bezeichnen kann. Dazu zählen wir definitiv Liepajas. Du kennst solche Städte aus Deutschland. Sie sind weder schön, noch bieten sie etwas und empfehlen tut man sie schon dreimal nicht. Für mich definitiv in einer Reihe zu nennen: Ludwigshafen, Wuppertal, Liepajas. Die Unterkunft über airbnb gebucht war im optisch abgenutzten Wohnblock. Zum Glück hat die Aussicht auf den See keine Depression ausgelöst. Nach einem 3/4 Tag Stadt abklappern ob nicht doch irgendwo etwas Interessantes zu finden ist, haben wir aufgegeben. Die Markthalle und der dazugehörige Platz und Kirche sind dann doch alles gewesen was erwähnenswert ist.
Am nächsten Tag haben wir dann entschieden einen Ausflug nach Ventspils bzw. Windau zu machen. Immerhin 117 Kilometer einfache Strecke. Der Weg hat sich gelohnt. Das Städtchen ist schön hergerichtet mit vielen historischen Gebäuden, malerischen Gassen, einer Hafenpromenade und kleiner Gastronomie. Insgesamt schön, wenn auch sehr sehr ruhig – sicherlich auch der Nebensaison geschuldet.

Tag 14 Riga und Rückflug

Der letzte Tag bevor es zurück geht und eine Fahrt von 2 1/2 Stunden zurück nach Riga. Einerseits waren wir froh Liepaja den Rücken zu kehren, andererseits bedeutet dies auch das Ende der Reise. Zu Riga sei noch zu erwähnen, dass lediglich 15 Kilometer vom Stadtkern entfernt, das Örtchen Jurmala, direkt an der Ostsee liegt. Quasi die Ruhe-Oase für gestresste Großstädter, denn hier wurde ein Erholungsgebiet geschaffen mit einer Flaniermeile und entsprechend schönen Stränden. Leider keine klassische Küstenpromenade, wie man es aus Spanien oder anderorts kennt. Also entweder Fußgängerzone oder Strand. Schön anzusehen und um zu spazieren.
Der Rückflug mit airBaltic wieder im A220-300, diesmal mit Special Livery in Form der estnischen Flagge über den ganzen Flieger verteilt. Schau einfach in unsere nun folgende Galerie, um die Highlights der Reise auch in Bildern betrachten zu können. Viel Spaß 🙂

Fazit

Eine Reise ins Baltikum ist Natur, Tradition, Moderne und Entspannung zugleich. Die Landschaft ist grün und weitläufig, die Menschen sind freundlich und aufgeschlossen. Die Entwicklung ist mancher Orts rasant und wer meint noch viel vom „alten Osten“ zu sehen wird überrascht sein wie wenig davon noch übrig ist. Alle 3 Länder haben ihren eigenen Charme und jeder wird das finden was er sucht.

Galerie

Ob zum Bezahlen der Reise, beim Shoppen vor Ort oder einfach um mehr Komfort genießen zu können. Mit der richtigen Kreditkarte bist du bestens ausgerüstet.

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