Kirgistan

27.09. bis 11.10.2025

Kirgistan, Usbekistan, Kasachstan – 3 Länder die so keiner auf dem Schirm hat. Faszinierende Städte, weite Landschaften und tolle Menschen ergeben ein Gesamtpaket das dich einfach begeistern wird. Und doch können sie unterschiedlicher nicht sein.

Die erste Frage die uns bei dem Reiseziel gestellt wird, ist immer die gleiche: Wie kommt man nur auf Kirgistan? So wie eben immer unsere Reiseplanung beginnt, mit einem günstigen Flug. AJet, die Billigtochter von Türkish Airlines, ehemals Anadolujet, hat Flüge für 197 Euro pro Person von Düsseldorf über Ankara nach Bischkek angeboten. Gut nur mit Handgepäck und auch sonst keinerlei Service, aber zwei mal knapp 4 Stunden Flug sind auch ohne alles verkraftbar. Schon kurz nach der Buchung des Fluges war aber auch eins schnell klar, es gibt keine richtige touristische Infrastruktur. Entsprechend sind auch die Highlights von Bischkek schnell besucht. Die Reiseplanung musste somit kreativ und nach unserem Geschmack gestaltet werden, sprich wohin kann es noch gehen. Die Hauptstädte der 3 Länder liegen im Radius von knapp 1.000 km bzw. 500 km und wären somit ideal innerhalb von 14 Tagen zu besuchen. Solche Distanzen legt man daheim mit Zug, Bus oder Auto zurück, dort mit dem Flieger. Und so ging es noch am ersten Tag direkt weiter nach Tashkent, die Hauptstadt von Usbekistan. Um die Route zu vervollständigen hier chronologisch die weiteren Ziele: Kokand, Osch, Almaty und zuletzt Bischkek.

Aber der Reihe nach, es ist Samstag, Flug VF6, AJet ab Düsseldorf nach Ankara, Abflug 17:55 Uhr, Ankunft 22:20 Uhr, Fluggerät 737-800. Nach eineinhalb Stunden Aufenthalt ging es dann mit Flug VF573 weiter nach Bischkek, ebenfalls wieder in einer 737-800. Landung nach 4 Stunden um 07:25 Uhr. Die Zeitverschiebung beträgt inzwischen zur deutschen Zeit 4 Stunden voraus.
Es Sonntag und das erste Abenteuer sollte beginnen. Es war nicht die Einreise nach Kirgistan, diesmal auch nichts wegen Gepäck, wir hatten eh nur Handgepäck, nein, es war der nächste Flug. TezJet, Flug K91501, mit einer Avro RJ85 – liebevoll auch Jumbolino genannt. Stand September 2025 sind von diesem Flugzeugtyp weltweit noch 54 Maschinen im Dienst, davon keine mehr in Europa. Entsprechend gespannt oder angespannt haben wir diesen Flug angetreten. Kurzum, es hatte etwas nostalgisches und man brauchte viel Verständnis für defekte Tische, Sitzlehnen, fehlende Teile und merkwürdige Geräusche. Die Stunde Flug haben wir aber auch überlebt – es sollte nicht das letzte Flugabenteuer bleiben.

Tashkent, Usbekistan, die Rundreise beginnt – allerdings erst nach einem ausgiebigen Schlaf, nach guten 26 Stunden unterwegs auch nachvollziehbar. Unser Hotel, das Hotel 1946, bot auch einen Flughafentransfer an, einen Komfort den wir gerne nutzen. Sicher wird am Ausgang schon ein Fahrer mit unserem Namen stehen und warten. Oder auch nicht, wenn das Hotel es schlichtweg vergessen hatte. Also Hotel über WhatsApp angeschrieben, Fahrer sei in 10 Minuten da, wir sollten vor dem Terminalgebäude warten. Kurz später ging es dann mit dem chinesischen E-Auto zum Hotel.
Mit der Recherche vorab, den Informationen des auswärtigen Amtes und einer eSIM im Handy ging es dann auch schon los. Usbekistan ist muslimisch geprägt, entsprechend haben wir uns auf ein traditionelles Land eingerichtet, doch ganz im Gegenteil sehr viel Moderne erlebt. Highlight war neben dem Bazar auch das islamische Zentrum, dessen Prachtbau einem den Atem raubt. Die Fortbewegung übrigens in allen 3 Ländern funktionierte reibungslos mit Yandex Go. Die App für Android und Iphone unbedingt vorher installieren und einrichten! Vor Ort ist alles sehr sehr günstig, auch die Fortbewegung mit dem Taxi ist günstiger im Vergleich zu einem ÖPNV Ticket bei uns. Und was das Thema Essen angeht, orientalische, arabische Küche – traumhaft.

Schade, dass wir für diese traumhafte Stadt uns nur 2 Tage eingeplant hatten – es gab noch so viel zu entdecken. Aber der Plan sah vor weiter zu ziehen und das sollte die Avro Maschine nochmal toppen.
Von Tashkent aus haben wir uns vorgenommen nach Osch, der zweitgrößten Stadt in Kirgistan weiter zu ziehen. Da es keine direkte Verbindungen gibt, haben wir uns für eine Kombination aus Flug, Zug, Bus und Taxi mit Zwischenstopp entschieden. Es ging per Flugzeug mit Silkavia für Uzbekistan Airways in einer Let L-410 Turbolet nach Kokand, im Osten von Usbekistan, Platz für 19 Passagiere, Flugzeit 28 Minuten, offenes Cockpit – Bilder sagen mehr als tausend Worte.

In Kokand haben wir uns dann nochmal einen Tag Auszeit gegönnt, im charmanten Sowjet-Hotel Reikartz Kokand. Die Stadt hat nicht viel zu bieten, aber gibt einen authentischen Eindruck wie das Leben vor Ort ist. Ein besonders schöner Ort zum verweilen ist das Leaf Café auf der Hauptstraße.
Usbekistan gehört zu den Ländern in denen die Eisenbahn noch aktiv genutzt wird. Um nun weiter nach Osch zu kommen nutzten wir eben dieses Mittel weiter Richtung Grenze an Andijon. Und weil der Spaß ja nix kostet, dann in der Business Class. Knapp 2 Stunden Fahrt für 10 Euro.
In Andijon selbst haben wir nur den Busbahnhof aufgesucht um mit dem Sammelbus weiter zur Grenze zu kommen. Hier gab es dann auch die größte Schwierigkeit der ganzen Reise: die Sprache. Die Schrift kyrillisch, die Sprache abgewandeltes russisch, die Google Übersetzung kaum zu gebrauchen, Fahrpläne – online oder gedruckt – Fehlanzeige. Entsprechend brauchte es mehrere Versuche den passenden Minibus zu finden um 3 Stunden für 60 km in einem ausgebauten Sprinter über die Dörfer zu fahren bis zur Grenze. Der Spaß hatte zumindest nur 60 Cent / 8.000 Som gekostet.
Von Usbekistan nach Kirgistan ist der Grenzübertritt nur zu Fuß oder per Flugzeug gestattet und das wird streng kontrolliert. Osch liegt direkt an der Grenze und so war es einfach dann ein Taxi per Yandex zu rufen und uns zum Hotel fahren zu lassen.

Osch – eine Stadt die … man sich sparen kann. Auf unseren Reisen kommen Fehler vor, ja klar. Aber hier kam vieles zusammen und selten haben wir uns so sehr auf die Weiterreise gefreut wie hier. Das Hostel mit seinen unbequemen Betten, die Stadt die sich aufgegeben hat, Attraktionen die nicht mehr vorhanden sind und tatsächlich die unfreundlichsten Menschen auf der ganzen Reise getroffen. Es lag vieles im Argen und in der Luft – ein permanenter Geruch von verbranntem Gummi. Das Navat Restaurant – eine Kette die in allen 3 Ländern verbreitet ist, war da noch das schönste. Der große Bazar? Abgerissen, ein Freizeitpark? Alt und Großteils geschlossen, ein Museum über die traditionellen Jurten? Geschlossen. Danke und weiter geht´s, nach Almaty, Kasachstan. Mit Air Astana, Flug KC180, im A320, 44 Minuten Flugzeit – und dem Versprechen das alles schöner wird – soviel vorweg, wir wurden nicht enttäuscht.

Almaty – mit rund 2 Millionen Einwohnern die größte Stadt Kasachstans, ehemalige Hauptstadt und wirtschaftliches Zentrum von Kasachstan. Es war die modernste Stadt unserer Reise und nach Osch eine Wohltat. Sauber, gepflegt, modern und offene Menschen. Eine Stadt die es lohnt erkundet zu werden, zu Fuß, mit dem Taxi und der Metro. Als Unterkunft hatten wir uns ein Apartment gemietet – nicht nur wegen dem Preis, sondern weil nach einer Woche unser Handgepäck auch eine Waschmaschine gebraucht hatte. Es war die richtige Entscheidung.

In den Bann gezogen haben uns nicht nur die vielen Parks in der Stadt und tollen Bauwerke, modern wie historisch, sondern auch die unzähligen Möglichkeiten. Vom Hausberg mit dem Fernsehturm hat man eine sagenhafte Aussicht über die ganze Stadt und im Rücken ein tolles Bergpanorama. Verkehrstechnisch allerdings auch die schlimmste Stadt, mit der Metro und zu Fuß kommt man wesentlich schneller voran. Auf jeden Fall nochmal einen Besuch wert! Die 3 Tage vergingen einfach viel zu schnell und es geht auch schon weiter zum letzten Ziel und Stadtpunkt der Reise, nach Bischkek, Kirgistan.

Bischkek, Kirgistan – eine Stadt im Wandel, in einem Land voller Überraschungen. Die letzten 5 Tage unserer Reise haben begonnen und die gesammelten Eindrücke waren bisher so vielseitig, dass wir eigentlich dachten es kann jetzt nichts mehr Neues dazu kommen. Wir wurden eines Besseren belehrt. Die Stadt hat bei weitem nicht den Glanz von Almaty und es fehlt ihr das Flair von Tashkent. Aber dafür punktet sie mit einer Einfachheit, dem normalen, unauffälligen und trotzdem faszinierenden Charme einer sehenswerten Großstadt. Unser Hotel, diesmal der gehobenen Kategorie, das Damas International Hotel, war gut, wenn auch hier Englisch nur rudimentär vorhanden. Kirgistan ist bekannt und berühmt für seine Natur, die Berge und die großen Parks außerhalb der Stadt. Und so haben wir einen Tagesauflug zum Ala-Archa Nationalpark gemacht. Natur pur, schöne Wege, für Nicht-Wanderer wie uns sehr gefällig. Weitere Highlights wie der große Basar und der sehenswerte Ala Too Platz sind Orte an denen man die Zeit vergisst.

Es ist Zeit für den Rückflug. 13 aufregende Tage mit wahnsinnig vielen Erfahrungen und Eindrücken sind vorbei. Mit Ajet, Flug VF574 ging es morgens um 08:35 Uhr zurück nach Ankara und von dort mit Flug VF5 um 14:25 Uhr weiter nach Düsseldorf. Ankunft zu Hause gegen 21 Uhr.

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