04.09. bis 15.09.2023
Ein Traum für jedermann? Defintiv! Bei der Planung dieser Reise standen wir vor der Frage Ägypten oder Fernreise? Drei Dinge waren im Vorfeld klar: Warm, Meer, Erholung.
Nun kommen die Herausforderungen. 2 Bundesländer haben noch Sommerferien (BW und Bayern), damit fällt die Mittelmeerregion quasi aus. Fernreise ja, aber nicht um jeden Preis. Also sind Karibik und Mittelamerika raus. Es verbleibt noch Afrika und Asien. Südafrika erfüllt nicht die Anforderung (immerhin ist dort gerade Winter) und Asien hat mehr oder weniger gerade Regenzeit. Es entscheidet schlussendlich der Flugpreis über das Ziel – wie immer. Ein richtiges Schnäppchen war diesmal nicht drin, auch wenn der Flug mit Gepäck von Zürich nach Male mit 506,00 Euro pro Person noch vergleichsweise günstig war. Im Gegenzug hatte das Hotel mit Halbpension für 10 Nächte dann auch nur 441,00 Euro gekostet. Dazu kommen noch Ausflüge und Transferkosten. Mehr dazu später im Artikel.

Im Beitrag Reiseplanung haben wir dir aufgezeigt wie du an einen günstigen Urlaub kommst. Genau nach diesen 10 Schritten ging es nun los, mit dem Ziel Malediven. Der Flug war schnell gefunden und für unseren Zeitraum im Vergleich zum Abflug in Deutschland auch preislich akzeptabel. Die Fahrt nach Zürich mit dem Sparpreis der Bahn für 80 Euro okay und trotz allen Umständen mit einer ordentlichen Ersparnis gegenüber einem Flug ab Deutschland.
Auf der Suche nach einem Hotel musste zuerst eine andere Frage beantwortet werden: Welche Insel soll es denn sein? Immerhin besteht das Land aus 26 ringförmigen Atollen mit mehr als 1.000 Inseln. Davon wiederum werden 220 von Einheimischen bewohnt und 144 für touristische Zwecke genutzt – also reine Resortinseln. Deren Übernachtungspreise liegen jenseits von gut und böse, darüber hinaus bist du abhängig davon was geboten wird bzw. welche Preise dort für etwas verlangt werden (Essen, Trinken, Ausflüge, etc.). Somit ist die erste Entscheidung gefallen, eine Insel die von Einheimischen bewohnt wird. Die Wahl wird kleiner wenn man die Infrastruktur betrachtet. Unsere Kriterien: Supermarkt, Restaurant, Fähranbindung. Schon wird die Auswahl an möglichen Inseln noch kleiner, ca. 20 Inseln kommen in Frage. Thema Entfernung von Male, dem Zielflughafen und Ausgangspunkt unseres Trips. Recherchiert man etwas und schaut Dokus an, stellt man sehr schnell fest, dass Male weder attraktiv noch entspannt ist. Die Malediven haben eine Fläche von 871 km Nord-Süd Entfernung, Male liegt im nördlichen Teil. Um die südlichen Atolle zu erreichen bedeutet dies mehrere Stunden Fahrt mit dem Speedboot oder einen der wenigen teuren Flüge zu ergattern.



Und schon reduziert sich die Anzahl an möglichen Hoteldestinationen weiter. Infrastruktur und Tourismus steck hier in den Kinderschuhen fest. Es gibt zwar speziell für Touristen Transportmöglichkeiten (Speedboot), aber das lässt man sich auch entprechend bezahlen. Öffentlicher Transport wie man ihn aus anderen Ländern kennt, fällt wegen der Besonderheit der Malediven doch etwas anders aus. Die staatlichen Fähren zu den einzelnen Atollen fahren nach einem strikten Fahrplan, meistens alle 2 Tage und das zu einem günstigen Preis. In unserem Fall für 2 Personen 9 Euro. Zum Vergleich das Speedboot kostet 80 Dollar. Mehr Informationen findest du auf der offiziellen Webseite der MTCC. Wichtig hierbei ist es den Fahrplan von rechts nach links zu lesen!
Nach ausgiebiger Information über das was, wann, wo und wie sind wir auf Fulidhoo gekommen. Mit einer Länge von 675 Meter und einer Breite von 200 Meter bei 324 Einwohner, ein überschaubares Eiland. Google Maps zeigt alle erforderlichen Vorgaben an (Supermarkt, Restaurant, Hotels) und schon geht es los mit der Hotelsuche. Premium sucht man hier vergebens, aber gepflegt und familiär gibt es so einiges. Auf Grund des Preises haben wir uns für das Fulidhoo White Inn entschieden. 10 Nächte mit Halbpension für gerade einmal 441 Euro zusammen.
Grundsätzlich sollte eins klar sein, die Traumbilder von schön hergerichteten Wasservillen, einer nahezu unbegrenzten Essens- und Getränkeauswahl und das paradiesische Bild von unbeschwertem Luxus bekommst du eben nur auf den Resort-Inseln. Für den normalen und schmalen Geldbeutel gibt es ein sauberes Zimmer, ein bequemes Bett und Wasser inklusive. Und darüber hinaus etwas viel wertvolleres: den Kontakt mit den freundlichen, hilfsbereiten und entspannten Einheimischen. Die Halbpension bestand morgens aus 2 Scheiben Toast, Butter, Marmelade, ein Spiegelei und ein Würstchen. Das Abendessen je nachdem worauf der Koch Lust hatte – oder was eben da war. Aber immer lecker und ausreichend um satt zu werden. Mittags dann eine Kleinigkeit aus dem Supermarkt oder auch mal ein Sandwich vom Café. Alles zu überschaubaren Preisen und günstiger wie daheim. Das wichtigste allerdings gab es kostenlos: kristallblaues Wasser, weiße puderfeine Strände und eine Ruhe die unsereins lange suchen muss.












Genau das sind die Eindrücke die jeder im Kopf hat, wenn es um die Malediven geht. Ganz umsonst, frei und immer da. Zu Fulidhoo gibt es nicht viel zu sagen, außer ein paar Fakten: keinen Geldautomaten, Insel ablaufen max. 15 Minuten, Bevölkerung insgesamt eher arm – alles nichts unerwartetes. Zahlen geht mit Kreditkarte und USD, gegen den Inselkollaps empfehlen sich Ausflüge und arm heißt nicht gleich kriminell. Wir wurden überall freudlich, offen und vorallem ehrlich Willkommen geheißen.










Wo wir doch auch gleich beim nächsten Punkt wären: Ausflüge
Wir planen diese gerne im Vorfeld, meistens mit Getyourguide, doch wie bereits erwähnt, der Tourismus steckt in den Kinderschuhen fest. Danke an dieser Stelle an Roni dem super freundlichen Mitarbeiter im Hotel. Er hat mit uns 2 Ausflüge organisiert und durchgeführt.
Haie, Schildkröte, Korallengarten
Zusammen mit 4 weiteren Gästen des Hotels ging es gleich am zweiten Tage nach unserer Ankunft mit einem Speed Boot raus zu den Ammenhaien (Nurse Sharks), Schildkröten und den Korallengarten. Highlight war definitiv das Schnorcheln mit den Haien. Die friedlichen, sozialen und neugierigen Haie sind sich ihrer Größe von bis zu 5 Meter nicht wirklich bewusst und wirken entsprechend auf einen. Natürlich die Größe und Kraft dieser Tiere beeindruck, insbesondere wenn man frei im Wasser ist ohne jeglichen Schutz.

Wrack, Sandbank, Thinadhoo
Die Unterwasserwelt der Malediven ist wunderbar als Schnorchler zu erkunden. Die Strömung ist gering, die Sicht gut bis sehr gut und die Erlebnisse bleiben durchaus in Erinnerung. Als kleines Highlight – oder auch Touristenattraktion – kann das Wrack gesehen werden.







Man gewöhnt sich schnell an das Inselleben, ruhig gestellt zu werden, in den Tag hineinleben und neue Kraft zu sammeln. Die Zeit haben wir genutzt um die Rückreise zu planen. Denn eines haben wir nicht bedacht: den Fährfahrplan. Wollten wir doch Donnerstags mit der Public Ferry zurück nach Male um dann den Heimflug anzutreten. Leider macht uns hier der Fahrplan einen Strich durch die Rechnung. Denn von Male kommt eine Fähre, aber nach Male fährt diese nur Mittwochs und Samstags. Somit würde nur das Speed Boot bleiben, was wir aber vermeiden wollen, allein aus Kostengründen. Daher haben wir uns entschieden Mittwochs nach Maafushi (die Gefängnisinsel) zu fahren. Dort eine Nacht zu verbringen um dann mit der Fähre am nächsten Tag weiter nach Male zu fahren. Die Übernachtungen dort sind günstig zu bekommen, da hier das touristische Leben bereits voll ausgebaut ist, zu unserem Leidwesen.





Maafushi wirkt auf den ersten Blick nett und gut erschlossen. Am Hafen sind einige Cafés und Restaurants, Hotels und Gästehäuser und Leben ist in jeder Ecke vorhanden. Genau das Gegenteil von Fulidhoo – und darin besteht auch gleich das Problem – zu viel, zu eng, zu laut. Für die eine Nacht haben wir uns für das Pelican Beach entschieden und es nicht bereut. Insgesamt einfach gehalten, mit 6 Zimmern überschaubar groß, Frühstück dabei und günstig obendrein. Die obligatorische Inselerkundung nimmt schon wesentlich mehr Zeit in Anspruch, aber ist nach 2 Stunden ebenfalls abgeschlossen. Was bekommt man zu sehen? Hotels, kleine, volle Strände, ein Souvenirladen nach dem anderen, etliche Ausflugsanbieter und unzählige Restaurants. Nett und unterhaltsam – verzichten muss man hier auf nichts, aber ruhig und schön? Fehlanzeige. Für den gestressten Touristeninselurlauber werden gegen Bezahlung Ausflüge angeboten. Wohin? Zu den Haien, dem Schiffswrack , der Sandbank und nach Fulidhoo. In unserem Hotel haben wir Gäste kennengelernt, die eben diese Tour mitgemacht haben. Wir haben von unseren Eindrücken aus Fulidhoo berichtet und sie gefragt wie sie die Insel fanden. Leider reichten deren 20 Minuten dort nicht aus um die Schönheit wirklich erkunden zu können, aber Sie haben an der Anlegestelle die Haie und Rochen bestaunen dürfen. Somit war ein weiterer Punkt für uns klar: Unsere Ausflüge waren Kategorie Premium, die auf Maafushi angebotenen nur Masse. Den Abend haben wir noch bei einem schönen Abendessen im Restaurant Navio ausklingen lassen, bevor es zurück ins Hotel und ab ins Bett ging.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück (auch hier Toast, Butter, Marmelade, Ei und Würstchen) Koffer gepackt, Wechselklamotten gerichtet und Check-Out. Die Fähre wäre morgens um 7:25 Uhr gefahren, also haben wir uns nun doch für das Speedboot entschieden. Immerhin ab Maafushi kostet das nur noch 25 USD pro Person und bringt einen in ca. 40 Minuten direkt zum Airport, Abfahrt um 16 Uhr. Somit blieb noch genügend Zeit die Lounge am Airport zu nutzen – hier haben wir auch die Dusche genießen können. Um 20:30 Uhr startete dann unser Etihad Flug nach Abu Dhabi, anschließend nach 4 Stunden Umsteigezeit wieder weiter nach Zürich und mit der Bahn nach Hause.
Fazit
Die Malediven sind traumhaft schön. Die Menschen freundlich, hilfsbereit, die Farben faszinierend, die Preise human und der Erholungsfaktor – bei richtiger Planung unbeschreiblich. Wir kommen wieder, wenn diesmal vielleicht auch mit einem anderen Reiseverlauf. Das es günstig geht haben wir bewiesen – das es schön wird hängt von den Erwartungen ab und der Offenheit für ein einfaches Leben.
Wichtig zu wissen
- Bezahlen geht grundsätzlich mit einheimischer Rufiyaa oder USD
- Kreditkarten (VISA) werden oft akzeptiert, aber immer mit Bankaufschlag von 4 – 6 %
- Es gibt keinen Alkohol auf bewohnten Inseln, weder in Bars, Cafés noch Restaurants (verboten, inkl. Einfuhr!)
- Geldautomaten sind nicht auf jeder Insel verfügbar
- Öffentliche Angebote (z.B. Fähren) können nur bar bezahlt werden
- Freitage sind mit Feiertagen gleichzusetzen
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