04.11. bis 12.11.2023
Eine Reise in den Wüstenstaat der besonderen Art. An der östlichen Seite der arabischen Halbinsel gelegen mit viel Tradition, schöner Moderne und einem Glanz der elegant und ohne Extreme daher kommt.
Ausschlaggebend für dieses Ziel, wie immer, der Flugpreis. Mit Pegasus Airlines von Stuttgart über Istanbul nach Maskat und wieder so zurück mit Koffer für 200 Euro pro Person ein gutes Schnäppchen.

Natürlich galt es neben dem Preis auch noch weitere Aspekte die uns wichtig waren. Sonne, Wärme, Meer und da auf eine Woche befristet, ein nicht zu weit entferntes Ziel.
Nachdem die geografische Lage geklärt war mussten unbedingt weitere Informationen her. Je unbekannter das Land, desto hilfreicher ist die Internetseite des auswärtigen Amtes. Erste Erkenntnis, das Land ist sicher, zweite – für unseren Trip ist kein Visum erforderlich (Stand 10/2023) und drittens – das Straßennetz ist gut ausgebaut. Also perfekt für eine kleine Rundreise.
Vor Buchung des Fluges noch eben checken was Hotels und Mietwagen kosten, soviel sei gesagt, es liegt preislich alles im guten Rahmen. Hotels im 3 – 4 Sterne Bereich zwischen 50 und 80 Euro die Nacht mit Frühstück, der Mittelklasse Mietwagen für eine Woche für rund 260 Euro. Bleibt noch eine letzte Frage, wo gibt es was zu sehen – immerhin ist der Oman fast so groß wie Deutschland, aber auch so dünn besiedelt wie kaum ein anderes Land auf der Welt. Ein kurzer Blick bei Google Maps reicht aus und man sieht, dass die meisten Sehenswürdigkeiten im Norden, rund um Maskat, liegen.
Der Reiseplan ist erstellt, Flug, Hotels und Mietwagen sind gebucht – jetzt geht es ans packen. Nur was einpacken? Klima im November tagsüber über 30 Grad, Abends nicht unter 24 Grad – also sommertaugliche Kleidung.




Der Flug mit Pegasus, einer türkischen Billigairline, versprach dann auch ein Abenteuer zu werden, wie wir es noch nie erlebt haben. Es erfolgte bei Hin- und Rückflug jeweils ein Umstieg in Istanbuls kleinem Flughafen, Sabiha Gökcen (SAW), was an und für sich kein Problem wäre, wenn der Flughafen nicht chronisch überlastet und nur mit einer Startbahn ausgestattet wäre. Somit Abflug von Stuttgart um 12:45 Uhr nach Istanbul noch pünktlich, aber bereits der Weiterflug nach Maskat mit einer Stunde Verspätung und Landung um 03:41 Uhr. Viel verfluchter war der Rückflug – später dazu mehr.
Nach Ankunft ging es durch die Immigration, zum Koffer und dann zum Mietwagen. Das Procedere hat insgesamt 3 Stunden gedauert, da von unseren 2 aufgegebenen Koffern nur einer mitgekommen ist und der andere es vorgezogen hatte in Istanbul zu bleiben. Ausgerechnet der Koffer mit allen Kosmetika … wieder etwas dazu gelernt.
Es war dann auch schon der nächste Tag morgens gegen 7 Uhr bis wir im Best Western Premier Hotel angekommen sind. Sauber, gepflegt und Frühstück hatte gerade begonnen. Nach einer kleinen Stärkung ging es auch direkt ins Bett.
Der erste richtige Tag Oman fängt somit Mittags um 15 Uhr für uns an und führte uns in die Oman Avenues Mall. Neben der Kosmetika fehlten natürlich auch frische Klamotten usw. Zum ersten mal entspannt shoppen mit der Amex Platinum Karte, denn Dank der inkludierten Reisekomfortversicherung gibt es bis zu 400 Euro erstattet für verspätetes Gepäck. Die zahlreichen Malls laden dazu ein den ganzen Tag dort zu verbringen und bieten neben den weltweit bekannten Marken / Händlern natürlich auch lokale Angebote. Schnäppchensucher werden hier schnell enttäuscht sein, denn preislich liegen die Waren allgemein über unseren in Deutschland.







Pegasus pflegt eine „lieber nicht mit dem Kunden kommunizieren“ Politik und lässt ihn lieber im türkischen Call-Center anrufen. Diesen Versuch haben wir gar nicht erst gestartet, sondern mit Swissport (erledigen das Bodenhandling in Maskat) direkt kommuniziert. Tatsächlich haben wir am nächsten Vormittag bestätigt bekommen, dass der Koffer seinen Weg gefunden hat und wir ihn abholen könnten. Nein, Pegasus liefert den Koffer nicht nach, bitte abholen. Und da der Flughafen eh westlich von Muscat, unser Hotel jedoch östlich, nutzen wir gleich noch die Gelegenheit und machten einen spontanen Ausflug nach Seeb mit einer schönen Promenade und einen gepflegten Strand. Sonne und Wärme tanken, dabei die angenehme Meeresbriese genießen.
Der dritte und letzte Tag in Maskat stand ganz im Zeichen von Burgen und Geschichte. Das gut erhaltene und gepflegte Fort Nizwa ist ein Beispiel dafür. Der Eintritt mit 5 OMR, rund 12 Euro, entsprechend happig, dafür aber auch mit klimatisierten Innenräumen. Neben dem „sehen“ bekommt man viele Informationen über die Geschichte des Landes, den Einfluss des Islam und die Königsfamilie. Soviel sei gesagt, die Bemühungen neutral und offen gegenüber der restlichen Welt zu sein, sind real spürbar – nicht nur in der Burg, sondern überall.
























Die Wege sind grundsätzlich weit, aber das Straßennetz ist sehr gut ausgebaut. Neben der Geschwindigkeitsbegrenzung von 120 km/h, stehen auch alle paar Kilometer Blitzer auf der Autobahn. Die Warnung im Mietvertrag des Mietwagens bezüglich Geschwindigkeitsüberschreitungen sollten auf jeden Fall ernst genommen werden, sonst sind Kosten wie bei unseren lieben Schweizern Nachbarn durchaus üblich. Und so stand am nächsten Tag die 3 stündige Fahrt nach Sur an, dem nächsten Etappenziel. Zwischendrin haben wir noch einen Stopp am Bimmah Sinkhole gemacht. Ein Wasserloch das zum abkühlen einlädt und ganz nebenbei noch kostenlos ein paar Knabberfische bereithält.





Sur liegt im Osten vom Oman und ist mit rund 60.000 Einwohnern und dem LNG Hafen eine Industriestadt. Nach der Eleganz von Maskat kommen wir hier mit der täglichen Realität in Kontakt. Das bedeutet nicht gleich schmuddelig und arm, sondern eher einfach und bodenständig. Hier gibt es keine Prachtstraßen, keine groß angelegten Parks und Promenaden, sondern einen Stadtkern (Suk) und eine Promenadenstraße die zum spazieren einlädt. Die Menschen verbringen, insbesondere Abends, die Zeit draußen, sitzen zusammen in kleinen und großen Gruppen und tauschen sich aus. Friedlich, unauffällig und gesellig – sehr angenehm. Unser Hotel, das Sur Grand Hotel, lag außerhalb des Stadtzentrums mit schönem Blick auf eben diese und dem Meer. Dank Halbpension war auch die Verpflegung gesichert. Apropos Verpflegung, der Einfluss der indischen Küche zieht sich wie ein roter Faden durch unseren ganzen Aufenthalt. Currys in allen Variationen ob mit oder ohne Fleisch, Gemüse, Hülsenfrüchte, Fisch – alles vorhanden und immer mit dieser gewissen Note des Unbekannten.




Von Sur aus haben wir uns für 2 Ziele entschieden, das Wadi al-Shab und den Turtle Beach. Viele Sehenswürdigkeiten sind direkt an der Autobahn ausgeschildert – so braucht es doch wenig Planung und eine Navigation mittels heruntergeladener Google Maps Karte ist vollkommen ausreichend. Hier die Eindrücke zu Wadi al-Shab, ein muss, denn bietet es zur sonst eher einöden Wüsten- und Steppenlandschaft, die totale Abwechslung.
Der Turtle Beach wird insbesondere bei den Google Rezessionen nicht besonders bewertet, auch ist es fragwürdig ob Massen von Touristen unbedingt einer Schildkröte bei der Eiablage und den Baby Schildkröten beim überlebensnotwendigen Sprint ins Wasser zuschauen müssen. Doch durch einen Zufall sind wir mit den staatlichen Rangern ins Gespräch gekommen, nachdem wir zuerst den falschen Strand abends angefahren sind. Die gesamte Ostküste wird von Meeresschildkröten zwecks Eiablage aufgesucht. Viele Abschnitte werden durch die Ranger beschützt, bewacht und wissenschaftlich untersucht. Ein kleiner Abschnitt (wenige Meter) wird touristisch zu teuren Preisen „vermarktet“ – dieser finanziert entsprechend die gesamten Schutzmaßnahmen. So haben auch wir unsere 8 OMR, ca. 20 Euro, für eine halbstündige Tour bezahlt. Ein Kompromiss, der alle Belangen berücksichtigen soll, wenn es funktioniert, dann relativiert es entsprechend die Rezessionen wieder.



Die Rückreise hat den Urlaub dann vervollständigt und leider viel Entspannung der vergangenen Tage genommen. Bedingt durch ein Unwetter in Istanbul ist unsere Rückflugmaschine erst mit 4 Stunden Verspätung in Muskat gelandet, entsprechend verspätet auch der Rückflug. Bei einer geplanten Umsteigezeit von gut 1 1/2 Stunden heißt das somit, den Anschlussflug werden wir nicht erreichen. Doch zum Glück werden neben Stuttgart noch weitere Ziele an dem Tag angeflogen, da sollte es kein Problem geben noch am selben Tag nach Hause zu kommen. Dachten wir soweit ohne die absolute Überforderung der Mitarbeiter zu berücksichtigen. In Istanbul Sabiha Gökcen (SAW) gelandet, zum Transferdesk, mitgeteilt bekommen, dass der Serviceschalter im Flughafen liegt – was die Einreise in die Türkei erforderlich machte, also Passkontrolle – und damit ging das anstehen und warten los. Schließlich war nicht nur unsere Maschine betroffen, sondern mehrere Dutzend. Nach 6 Stunden, etlichen Diskussionen, erst 3 Tage Aufenthalt, dann eine Nacht, wurden wir zum Hotel gefahren. Nicht im Zentrum und auch nicht in der Nähe des Flughafens. Ein kaltes Abendessen und ein nasses Istanbul sorgten dann für den Rest. Urlaub kann nicht nur Erholung bedeuten, sondern auch deine Nerven testen.
Der Oman ist definitiv eine Reise wert, insbesondere in den Wintermonaten mit seinen moderaten, angenehmen Luft- und Wassertemperaturen, der Weite der Landschaft und den absolut freundlichen Menschen. Wer die Emirate kennt, der sollte sich unbedingt noch den großen Nachbarn anschauen!
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