Peru & Bogota

01.02. bis 20.02.2024

Once in a lifetime – oder auch: eine ganz neue Erfahrung. Nachdem wir bereits über 45 Länder besucht haben, war dieser Teil der Erde noch komplettes Neuland für uns. Ja, die Dominikanische Republik und Puerto Rico wurden bereits besucht, doch zählen beide Länder zu Mittelamerika. Ein weiteres Highlight: Es ist unser erster Urlaub auf der Südhalbkugel unseres Planeten.

Die Reiseplanung fing, wie immer, mit einer Flugbuchung weit im Voraus an. Von Brüssel, über New York und Bogota nach Lima, Preis 379 Euro pro Person inkl. Gepäck. Bei dem Preis heißt es einfach mal buchen. Brüssel ist mit dem Zug erreichbar, New York kennen wir, Bogota ist hinzus nur ein Umstieg und Lima als Hauptstadt von Peru sicherlich ein guter Ausgangspunkt für alle weiteren Aktivitäten. Planung ist dabei die halbe Miete und die Organisation von allem, die andere Hälfte. Sehr hilfreich dabei war das Tool von Lambus. Das Ergebnis der Vorabplanung waren insgesamt 4 Länder, 6 Überland-Busfahrten, 7 Flüge, 11 Hotels, 13 Ausflüge und eine zurückgelegte Strecke von 26.564 km. Stress? Nein, Erholung? Weniger, Erfahrungen? Ganz viele!

Doch starten wir mit der Übersicht der einzelnen Destinationen:

Tag 1 – Brüssel

An und für sich war Brüssel gar nicht unser Reiseziel, sondern lediglich der Startflughafen für diesen Trip. Da der Abflug jedoch schon um 10:35 Uhr Freitag Vormittags erfolgte, wir Gepäck aufgeben mussten und auch noch einen Flug in die USA antreten hieß es also mindestens 3 Stunden vor Abflug am Flughafen sein. Das machte es quasi unmöglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus dem Südwesten Deutschlands zuverlässig dort zu sein. Also haben wir uns entschlossen bereits am Mittag des 1. Februars zu starten und eine Nacht in Brüssel zu verbringen, die Reise sollte ja auch entspannt starten. Und das tat sie auch, die GDL hat an dem Tag nicht gestreikt, die Züge fuhren alle pünktlich und einen Sitzplatz fanden wir auch ohne Probleme. Der Flughafen Brüssel liegt außerhalb der Stadt im Vorort Zaventem. Praktischer Weise liegen um den Flughafen einige Hotels und wir entschieden uns für das günstige ibis budget Brussels Airport für 58 Euro. Der Name verführerisch und die Lage extrem bescheiden, sind es doch 5,3 km bis zum Flughafen mitten in einem Industriegebiet ohne jegliche Verpflegung. Immerhin knapp 15 Minuten zu Fuß entfernt fand sich ein kleiner Supermarkt, in 20 Minuten Entfernung frohlockt auch eine Pizzeria.

Die Nacht war schnell vorbei, frisch machen und los geht es zum Flughafen, mit dem Bus in 25 Minuten und für 2,50 Euro pro Person. Es folgt das übliche Procedere mit Gepäckaufgabe, Passkontrolle, Sicherheitskontrolle und Lounge-Suche – es ruft das Frühstück. Gestärkt geht es weiter zum Gate, gespannt auf Brussels Airlines und rein in die 18 Jahre alte Eurowings Maschine vom Typ A330-300, Rufzeichen OO-SFJ, in knapp 8 Stunden ab nach New York, JFK, Terminal 1.

Tag 2 – New York

Wir mussten kurz überlegen, wann wir das letzte mal hier waren und zum wievielten mal. Letztendlich 2018 und das 5. mal. Es hat sich so manches getan, aber New York bleibt New York. Und doch erlebten wir hier unsere erste positive Überraschung, denn Ausstieg, Einwanderung, Koffer holen und ab zum Airtrain hat nur 40 Minuten gedauert. Mit der Metro über Jamaica Station und Queens rein nach Manhattan, das Ziel war 34 St. – Herald Square, wo sich unser Hotel, das The Herald by LuxUrban befand. Überraschend für Lage und Preis war die Größe des Zimmers, denn für 78 Euro, ein 3 Sterne Hotel mitten in Manhattan, da stolpert man zwangsweise über seinen abgestellten Koffer beim Gang ins Bad. Hier nicht, es hätten problemlos noch 2 weitere Kingsize Betten rein gepasst.

Das New York auf unserer Reiseroute liegt ist aus 2 Gründen genial. Erstens stattet man nirgendswo anders seinen Kleiderschrank so günstig mit Markenklamotten aus wie hier und zweitens konnte man sich gleich mal an die Zeitverschiebung gewöhnen. Immerhin liegen New York, Peru und Kolumbien in der gleichen Zeitzone, 6 Stunden hinter der deutschen Zeit.

Nach 34 Stunden Aufenthalt ging es am Abend wieder zum Flughafen JFK, Terminal 4, denn es stand der Nachtflug nach Bogota auf dem Plan. Abflug 23:20 Uhr, Flug Avianca 245, Airbus 320neo, 2 Jahre alt, Registrierung N962AV

Tag 4 – Lima

Von Bogota ging es nach 1 Stunde und 40 Minuten direkt weiter mit Avianca Flug AV 49, im Airbus A320 nach Lima mit Landung um 09:50 Uhr. Nachdem wir in Bogota den klimatisierten Flughafen nicht verlassen haben, traf uns nun das Klima in Lima mit voller Wucht. 32 Grad, milchiger Himmel, drückend warm, fast schon schwül. Bepackt mit Winterjacke (in New York hatte es 5 Grad), langer Hose (während so manchem Flug unverzichtbar!), 2 Koffertaschen mit 20 kg und Rücksäcken standen wir nun da. Nachtflüge in kleinen Fliegern sind selten komfortabel und erholsam, entsprechend haben wir mit einem vorab gebuchten Transfer zum Hotel uns den Stress mit nervigen Taxifahrern oder gar öffentlichen Verkehrsmitteln gespart.
Nun, wir sind in Lima und gewinnen einen ersten Eindruck. Der Flughafen ist eher modern, das außenrum eher bescheiden. So hatte auch die Busgesellschaft lediglich einen Pavillon der Schutz vor Sonne bot als Wartebereich bereit, jedoch dafür einen Bus mit tat- und lautstärkegewaltiger Klimaanlage. Doch ist einem bei Müdigkeit vieles egal, auch das wir eine halbe Stadtrundfahrt quasi kostenlos dabei hatten und an den interessantesten Sehenswürdigkeiten vorbei gefahren sind. Uns war es nach Hotel, einer Dusche und vor allem einen Klamottenwechsel.
Lima an und für sich bietet günstige Übernachtungsmöglichkeiten. Also gönnten wir uns zum Einstieg das 4 Sterne qp Hotels Lima in der Suite mit Frühstück, 3 Nächte, Kostenpunkt 145 Euro insgesamt. Unsere Erwartungshaltung mit gehobenem internationalem Business Hotel, englischsprachigen Mitarbeitern und etwas früherer Check-in wurde dann schnell in die peruanische Realität zurückgeholt. Man spricht nur spanisch, das Hotel versprüht den Business-Charme der 90er Jahre mit den dominierenden Farben schwarz, chrom und braun und Check-in um 15 Uhr bedeutet Zimmerkarte gibt es um 15 Uhr und nicht um 13 Uhr. Zumindest konnten wir die Koffer abstellen, uns umziehen, etwas Wasser ins Gesicht und sind los um eine Kleinigkeit zu essen.

Die Innenstadt von Lima zählt zu den schöneren Teilen der Stadt und insbesondere die Bezirke Miraflores und San Isidro sind touristisch beliebt. Um einen schnellen Überblick der Sehenswürdigkeiten zu erhalten haben wir uns an Tag 5 unserer Reise für eine Fahrradtour entschieden. Schnell wurde uns klar, das wir im richtigen Viertel waren und zu Fuß alles erreichen konnten. Beeindruckend war insbesondere das südamerikanische Lebensgefühl das an jeder Ecke spürbar ist, aber auch das einfache Leben, ohne Glanz und Glamour. Unser Lieblingsrestaurant haben wir schnell ausgemacht, die Cevichería Miramar Miraflores, günstiges, gutes, einheimisches Essen mit Tagesgerichtkarte für umgerechnet 4 Euro. Am Abend dann noch einen Schlenker rund um den John F. Kennedy Park, einen Cocktail genießen und zurück ins Hotel. Am Tag 6 stand ein Gleitschirmflug am Strand von Lima an. Faszinierend die Stadt aus der perspektive zu sehen. Für 98 Euro zu zweit nicht ganz günstig, aber auf jeden Fall lohnenswert, schau doch einfach selbst

Tag 7 – Paracas

Die erste Reise mit dem Fernbus stand an. Bei unseren vorher eingeholten Informationen, insbesondere wieder die Hinweise des auswärtigen Amts, macht man sich natürlich seine Gedanken. Unbekanntes Land, die Hinweise und das was man in den Medien hört und liest lassen einen im ersten Moment vorsichtig werden. Inzwischen können wir jedoch jede Angst nehmen. Bei der Wahl des Busunternehmens haben wir trotzdem keine Abstriche gemacht und uns für Cruz del Sur entschieden. Gefahren wird mit luxuriösen Bussen, hauptsächlich Doppelstockbusse mit max. 40 Sitzplätzen, entsprechend ist Platz vorhanden und Sessel die um 170 Grad verstellbar sind. Ein Komfort den wir auf so mancher Nachtfahrt noch genießen können.
Doch von Lima nach Paracas dauert die Fahrt nur etwas über 3 Stunden und kostete für beide gerade einmal 30 Euro, Ankunft um 16:45 Uhr. Der Ort ist fast ausschließlich touristisch und entsprechend auch mit Leben gefüllt. Das Viajero-Kokopelli Hostel hat sich auf eben dieses Klientel eingestellt und wir fühlten uns mehr am Ballermann wie in Peru. Aber gut, nachträglich können wir sagen, dass in dem Hostel das Frühstück am Besten war und so starteten wir Tag 8 mit einer Bootstour zu den Ballestas Inseln. Sehenswert, insbesondere die Tierwelt mit exotischen Vögeln aller Art, Seelöwen und Felsformationen.

Tag 8 – Ica

Schon kurz nach Rückkehr von den Ballestas Inseln stand die nächste Fahrt nach Ica an. 70 km Richtung landesintere, eine Stunde Fahrtzeit und vom Meer weiter in die Wüste. Im flachen schmalen Küstenabschnitt ist die Landschaft trocken und karg, ein Bild das sich bald ändern wird.
Ica selbst ist eine der Städte nach unserem Geschmack. Kaum touristisch, aber schön und gemütlich mit allem was man braucht. Hauptsächlich haben wir hier Station gemacht, da die nahe gelegene Oase Huacachina einen ganz besonderen Ausflug für uns bereit gehalten hat: Eine Buggyfahrt und Sandboarding. Ein toller Tag, der nicht ganz ohne Folgen blieb. Neben dem Abschied unser geliebten Tasche nach 14 Jahren und 3x so so vielen Reisen, konnte ein leichter Sonnenbrand nicht ganz vermieden werden.
Übrigens hatten wir hier eine der interessantesten Übernachtung auf unserer Reise, das El Huerto Hostel. Das Gebäude war ähnlich einer Hacienda aufgebaut und der Innenhof schattig begrünt. Und neben einem Hostel wurde im Erdgeschoss ein Altersheim betrieben.

Tag 9 – Nasca

So schön Ica war, es war schlichtweg zu heiß tagsüber bei 38 Grad etwas sinnvolles zu machen. So ging es in 2 1/2 Stunden wieder zurück Richtung Küste nach Nasca und ihr ahnt es schon, es steht uns großes bevor: der Flug über die Nasca-Linien. Nach dem Machu Picchu, die Sehenswürdigkeit schlechthin. Nasca selbst ist dabei eher unspektakulär, ebenso wie das Angebot der Stadt. Doch auch hier haben wir schnell unser Lieblingsrestaurant gefunden, dem La Estacion, dank unserer lieben Herbergsmutter vom Hostel Nasca Lodge. Ihr haben wir auch den spektakulären Flug zu verdanken, denn der vorab gebuchte über GetYourGuide wurde kurzfristig abgesagt. Den Komfort eines 30 minütigen Privatflugs mit tollen Piloten und dem spektakulären Blick auf die Linien werden wir definitiv in Erinnerung behalten. Übrigens allzu teuer ist so ein Flug gar nicht und im Vergleich zum Aussichtsturm auf jeden Fall eine ganz andere Erfahrung. Das wie, warum und weshalb dieser Linien ist übrigens bis zum heutigen Tage nicht abschließend geklärt und das obwohl die deutsche Wissenschaftlerin Maria Reiche mehr als die Hälfte ihres Lebens damit verbracht hat die Bedeutung herauszufinden.

Tag 11 – Arequipa

Szenenwechsel über Nacht, denn die längste Fahrt, der größte Höhenanstieg und das Betreten einer anderen Klimazone stehen bevor. 10 Stunden Busfahrt, 570 km und von 520 Höhenmeter auf 2335 Meter. Willkommen in Arequipa.
In diese Stadt haben wir uns gleich verliebt. Nicht nur wegen den schönen historischen Gebäuden, der malerischen Innenstadt, sondern auch den gemäßigteren Temperaturen. Der Tag war noch früh und der Schlaf im Bus eher mittelmäßig, also ab ins Hotel Le Foyer, etwas ausruhen und gegen Nachmittag die Stadt erkunden. Und da ist es wieder, das gleiche Feeling wie in Lima. Der Abend und die Nacht werden kurz, denn um 3 Uhr werden wir abgeholt für einen Tagesausflug zum Colca Canyon. Im nachhinein betrachtet war das die Einführung und Prüfung für die Anden, denn uns stand ein Anstieg auf über 3.500 Meter bevor, bequem wie wir sind, natürlich mit dem Bus. Die Bilder geben nur die Hälfte des Gefühls und des Eindrucks wieder. Erst hier wurde uns so richtig bewusst wo wir uns auf dieser Erde gerade befinden.

Tag 13 – Puno

Mit den begeisternden Eindrücken ging es um 22 Uhr weiter durch die Nacht nach Puno. Weiter hoch, denn die Stadt liegt auf 3.800 Meter am Titicacasee im Südosten von Peru.
Spätestens jetzt stellen sich wahrscheinlich viele die Frage wie wir die Höhe vertragen haben. Überraschend gut, klar Bewegungen kosten mehr Kraft und insbesondere bei schnellerem Laufen oder bergauf fehlt einen irgendwann die Luft. Gemütlich und langsam ging es entsprechend voran, doch sonst haben wir wenig gespürt. Der Appetit war vielleicht noch etwas geringer wie üblich – wenn das mal keine gute Nachricht ist.
Peru und Karneval, ja auch das gehört zusammen. Und so haben wir bei teilweise heftigem Regen Massen an traditionell verkleideten Menschen im ganzen Ort gesehen. Gefühlt lief der Umzug den ganzen Tag durch die Stadt mit Pauken und Trompeten, Tanz und Folklore. Doch unser Programm sah einen Ausflug zu den schwimmenden Inseln der Uros vor. Interessant, doch leider inzwischen derart touristisch vermarktet, dass es schwierig ist den eigentlichen Charme zu entdecken.
Durch die Nachtfahrten mit dem Bus war ursprünglich kein Hotel vorgesehen, doch haben wir uns ziemlich spontan für eine Herberge entschieden, das Hostel Sillustani Inn, nicht die schlechteste Entscheidung.

Tag 14 – Cusco

Wir bleiben in den Anden und nutzen die Nacht für die Fahrt zum nächsten Ziel und dem must-do in Peru, auf nach Cusco und dem Machu Picchu. Abfahrt 22 Uhr – übrigens eine Eigenschaft die man in einem spanisch sprechenden Land definitiv nicht vermutet, ist: Pünktlichkeit – dieser Bus wäre fast ohne uns los gefahren.
Cusco liegt auf einer Höhe von 3.400 Meter und ist ähnlich wie Arequipa, eine wunderschöne Stadt. Viele Plätze, eine weitläufige Innenstadt, hügelig und touristisch erschlossen – alles Punkte die die Stadt interessant machen. Und zum ersten mal, konnten wir gegen Zahlung von umgerechnet ein paar Euro auch mal früher in unser Zimmer im Hotel Kapac Inn.
Die Stadt lässt sich gut zu Fuß erkunden, was uns an jenem Abend auch geraten war um den Abholpunkt für den nächsten Tag zu suchen. Denn Inca Rail checkt einen, ähnlich wie beim fliegen, vorab ein, prüft den Reisepass und gibt einem nützliche Informationen für den anstehenden Tagestrip. Es war zugleich unser teuerster Ausflug mit 408 USD für beide, dafür bekamen wir aber auch das All-Inclusive Paket mit Guide und Assistenten an jeder Stelle. Am Ende vom Tag eine sinnvolle und lohnende Investition, gerade wer nur 2 Tage in Cusco und einen Tagesausflug zum Machu Picchu plant. Noch eben ein tolles Abendessen und ab ins Hotel, morgen ist der große Tag.

Tag 15, ein Frühstück was seinen Namen nicht verdient hat und auf zum Treffpunkt um mit dem Bus 2 1/2 Stunden Fahrt zum Bahnhof Ollantaytambo. Zwischendrin noch ein Pausenstopp mit tollem Ausblick und weiter zum eigentlichen Bahnhof. Dort erwartet uns neben einer schönen Wartehalle eben auch unser Züglein das zum Machu Picchu fährt. Ein dieselbetriebener Schienenbus, schön ausgebaut und einem Animationsprogramm, dass die Liebesgeschichte eines Inka Pärchens erzählt. Schön gemacht, der Tourist fühlt sich wohl und das Geratter und Gewackelt tritt fast in den Hintergrund. Aber im Ernst, es war schön und landschaftlich interessant, entlang am reisenden Urubamba Fluss. So fuhren wir bis Aquas Calientes, ein reiner Touristenort mit unzähligen Shops, Restaurants und Hotels, am Fuße des Machu Picchu. Unsere Betreuerin hat uns am Zug abgeholt und direkt zum Bus durchgeschleust. Nochmal 30 Minuten fahren und dann standen wir vor den Eingangstoren des Machu Picchu an denen unser eigener Guide bereits wartete. Ein kurzer Aufstieg und es offenbarte sich die bekannteste Attraktion Perus. Ganz ehrlich, optisch war der erste Eindruck enttäuschend. So ein großer Hype um ein kleines Ruinendorf auf einem Berg. Es dauerte einen Moment um zu verstehen was dahinter steckt. Wo wir uns gerade befinden, welche historische Stätte wir gerade betreten. Und unser Guide holte uns gedanklich direkt ab, ein paar Fotos und dann Einstieg in die Geschichte, dem Sinn und Zweck von ihren Bauten, dem Inkareich, der Kultur. Vieles ist Vermutung, nur wenige Aufzeichnungen sind vorhanden und entsprechend bleibt das meiste im Verborgenen. Mein letzter Eindruck war nachdenklich, aber zufrieden. Zeigte einem dieser Ausflug doch auch, dass alles endlich ist.

Ein aufregender Tag geht zu Ende und nach den vielen nächtlichen Busfahrten wurde es mal wieder Zeit zu fliegen. Unseren vorletzten Tag in Peru konnten wir noch ausführlich genießen, bevor es um 16:45 Uhr mit Sky Airlines, Flug H2 5016 in gut 1 1/2 Stunden im Airbus A320neo zurück nach Lima ging.

Tag 16 – Lima

Das Lima auch weniger schöne Ecken hat, zeigte sich vor Ort als wir ein Hostel in flughafennähe gebucht haben um am nächsten Tag den Frühflug um 06:35 Uhr nach Bogota anzutreten. So weigerte sich direkt der erste Uber Fahrer uns dort hinzufahren und selbst der nächste fragte mehrfach nach ob wir dort wirklich hin wollen. Selbst im Hostel Lima Airport Tampu mussten erst mehrere Schlösser geöffnet werden bevor wir eintreten konnten. Nun zum Schlafen hat es gereicht, wenn auch morgens um 4 Uhr der Betreiber darauf bestand drinnen zu warten bis das Taxi vor der Tür stand.
Der Flug am nächsten Morgen um 06:35 Uhr mit Avianca Flug AV 102 in einem Airbus A320 in 2 1/2 Stunden nach Bogota war zeitgleich auch der Abschied aus Peru.

Tag 17 – Bogota

Neu, modern und ganz anders als Lima hat uns Bogota empfangen, sowohl der Flughafen, wie auch die Gegend drum herum. Noch unwissend bei der Planung was uns vor Ort erwartet und der nur halben Nacht, haben wir uns vorab für einen Transfer vom Flughafen zum Hotel entschieden. Definitiv die richtige Entscheidung, machte es alles doch ein wenig entspannter direkt am Ausgang von einem Fahrer mit deinem Namen in der Hand abgeholt zu werden.
Zum Abschluss der Reise durfte es auch wieder ein 4 Sterne Hotel sein, das Regency Suites La Feria, für 2 Nächte mit Frühstück für 62 Euro, zwar außerhalb der Innenstadt, aber dafür auf halber Strecke zum Flughafen, im Konsulaten-Viertel. Wie sich schnell herausstellte eine sehr gute Entscheidung, neben einem geräumigen Zimmer auch in einer der sichersten Ecken von Bogota unterzukommen. Es stand wieder unser übliches Problem an, es ist 11 Uhr und der Check-in startet um 15 Uhr, an der Rezeption wird nur spanisch gesprochen und auch sonst findet sich englisch nur im Hotelnamen, Regency Suites wieder. Aber gut, inzwischen haben wir gute Übung im Verstehen und noch mehr im Umgang mit Google Translate. Nach etwas Verhandlung teilte man uns mit Bedauern mit, dass ein Check-in zwar möglich sei, aber nur gegen Zahlung von 75.000 Pesos, unfassbare 17,88 Euro. Na dann, liebend gerne!
Taggleich, immerhin haben wir nur 45 Stunden Zeit in Bogota, noch eine Fahrradtour durch die Stadt gebucht. Treffpunkt dieser Tour war mitten in der Stadt und ein ganz lieber Uber-Fahrer fuhr uns dort hin, 20 Minuten fahrt, 6 km und das für 3,42 Euro mit Trinkgeld. Ganz nebenbei erhielten wir noch eine kleine Beschreibung der wahrscheinlich besten Sehenswürdigkeiten die wir unbedingt anschauen sollten, auf spanisch – er meinte es eben gut. Mit diesen bisher guten Eindrücken und Erfahrungen stieg dann auch die Vorfreude auf die Fahrradtour. Unser Guide Daniel sprach nicht nur gutes englisch, sondern kannte die Stadt wie seine Westentasche und zwar per Fahrrad. Ein großer Vorteil, gemessen daran, dass Fahrradwege eher die Ausnahme darstellen. Und auch sonst war die Tour weniger auf die großen bekannten Attraktionen ausgerichtet, sondern eher auf die kleinen, einheimischen und verborgenen – solche die ein Tourist eben eher nicht zu sehen bekommt. Dazu gehörten eine Markthalle, eine Schokoladenfabrik, eine Kaffeerösterei, div. Graffiti-Kunstwerke, das Rotlichtviertel bei Tag, die größte Privatuniversität des Landes und einen Park der von einer geflüchteten indigenen Bevölkerungsgruppe bewohnt wird. Inklusive bei jedem Stopp, der Hinweis ob man alleine ohne Guide, bei Tag oder bei Nacht einen Ort aufsuchen kann.
Auffällig in der Innenstadt war das sehr gemischte Stadtbild. So gab es Straßen die gepflegt, sauber und entsprechend sicher waren und keine 2 Blocks weiter das genaue Gegenteil. Dieser Mix sorgte dann spätestens am Abend auch für ein mulmiges Gefühl, wobei uns die Müdigkeit eh mit Sonnenuntergang wieder ins Hotel zog. Der nächste Tag war wieder entsprechend durchgeplant und es stand eine Food-Tour auf der ToDo-Liste. Tour Guide Milena, versprühte jenen südamerikanischen Charme und das Temperament der notwendig war um eine Gruppe von 15 Leute zusammen und auf Trap zu halten. Um es kurz zu machen, statt 6 Stationen mit kleinen und großen Happen liefen wir 8 an, statt geplanter 3, dauerte es am Ende 4 1/2 Stunden. Alles gut, meistens lecker und oft anders als gedacht. Nur unsere Planung sah noch vor Souvenirs zu kaufen und einen Besuch beim Frisör, welche spätestens mit Sonnenuntergang jedoch schließen. Die Rettung von beidem war dann letztendlich eine große Mall in der Nähe unseres Hotels. Haarschnitt 5 Euro, Bilderrahmen 12 Euro, Zigaretten die Stange 23 Euro, Pizza Hut, 2 Pizzen mit Getränk 8 Euro – man sieht, unsere Wohlfühlpreislage.

Der letzte Tag – es ist Zeit nach Hause zu gehen. Um so startete der Tag um 4 Uhr, auf zum Flughafen Bogota, ein bisschen Lounge-Hopping, Turkish fürs Essen, Air France für Champagner und frische Croissants und ab in den Flieger, Flug AV 210 von Avianca nach New York (JFK, Terminal 4) im Airbus A320neo, leider in den hinteren Sitzreihen ohne verstellbare Lehne und Kopfstütze, 6 Stunden.
Mit der Landung in JFK und dem Wechsel von Terminal 4 zu Terminal 1 kommt man wieder in den Genuss der Einreise in die USA. Diesmal durften wir gut 50 Minuten warten bis wir es geschafft haben und unser Gepäck holen durften. Geht, aber wer seit über 10 Stunden wach ist, nach einer kurzen Nacht, sehnt sich nach einer Lounge. Der Weiterflug mit Brussels Airlines sollte erst um 18:25 Uhr sein, also noch gute 4 Stunden bis Abflug. Und hier kommt das Problem einer kleinen Airline, denn der Check-in Schalter um das Gepäck abzugeben, macht erst 3 Stunden vor Abflug auf. Mit Gepäck kann keine Sicherheitskontrolle passiert werden, ohne diese keinen Zugang zur Lounge. Also nochmal eine Stunde warten, doch die hat sich gelohnt. Während wir anstanden lief eine im grellen lila gekleidete Frau auf uns zu und fragte ob wir einen Priority Pass haben. Ja natürlich, dank unserer Amex Platinum Karte. Sie lud uns nach Abgabe des Gepäcks in die VIP one Lounge vor der Sicherheitskontrolle ein um eine Erfrischung und einen Snack zu uns zu nehmen und dann ganz bequem die Kontrolle mit Fast Track zu passieren. OK, Koffer weg und ab in die Lounge. Eine Schaar von Mitarbeiter verlangte dann gleich alles von uns ab. Boarding Pass, Passport, Priority Pass … kein Problem, take a seat and order something. Nach einem Bier, Cola, Wasser, Chicken Teriyaki und Pasta erklärten wir uns dann auch zufrieden bereit per Fast Track die Sicherheitskontrolle zu passieren. Für das was nun folgt schämt man sich im ersten Moment, doch dann kommt das VIP Gefühl so richtig auf. Wir bekamen 2 Schalen hingestellt und legten, wie üblich bei der Sicherheitskontrolle, alle Sachen rein, allerdings noch in einem separaten Raum vor der Kontrolle. Die Dame packte sich unsere Sachen, öffnete eine Tür und wir schauten frontal in rund 200 verdutzte Gesichter, direkt links von uns die trotz Fast Track recht lange Schlange und das Röntgengerät. Unsere lilafarben gekleidete Dame schob ein paar Kisten auf dem Band zur Seite rief uns her, schickte uns direkt an den Detektor, passte währenddessen auf unsere Sachen auf und hielt die Leute der Fast Track Schlange zurück. Sie winkte noch, lächelte und wünschte uns einen guten Flug. Sicherheitskontrolle in 2 Minuten erledigt, hunderte Blicke die not amused waren und totale Verwirrung bei uns. Gut, man kann sich daran gewöhnen und nachdem wir die Situation realisiert haben, sich darüber auch freuen.
Letzter Flug, Brussels Airlines SN502 im Airbus A330-300, exakt der gleiche Flieger wie hinzus, also selbe Kennung. Der Flug halb voll, unsere Plätze hinten bescheiden, Boarding completed, ab in Reihe 17 Mitte, 4 Plätze nur für uns und zumindest etwas auf diesem Nachtflug schlafen. Dank Rückenwind erfolgte die Landung dann auch bereits um 06:14 Uhr statt planmäßig 07:40 Uhr, was uns entgegen kam, denn der Zug nach Hause fuhr bereits um 8:32 Uhr.
Nach gut 28 Stunden unterwegs weiß man was hinter einem liegt. Doch schätzen wir nicht erst seit diesem Urlaub den Komfort von Flughafen-Lounges. Sind es doch meistens Ruheoasen mit Verpflegung und allen Annehmlichkeiten die bei einer Reise sonst nicht geboten werden.

Fazit

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